Jugendweihe-Das besondere Erlebnis auf dem Weg zum Erwachsenwerden

Auch in diesem Jahr finden und fanden im Kreis wieder zahlreiche Jugendweihefeiern statt. Zu diesen festlichen Anlässen wurde ich in diesem Jahr als Festrednerin angefragt. Natürlich habe ich sehr gerne zugesagt, denn dieser Tag ist etwas Besonderes. Ich kann mich noch sehr gut an meine eigene Jugendweihe erinnern, welche für mich ein großes Ereignis war. Umso mehr freue ich mich, den Jugendlichen bzw. den jungen Erwachsenen ein paar Worte mit auf den Weg geben zu können.

Der Schritt zum Erwachsen sein ist sicher nicht immer einfach, jedoch markiert er einen Schritt, eine Stufe im Leben. So habe ich in meiner Rede das Leben als eine Treppe dargestellt.

Für alle Interessierten ist hier meine Festrede zum Nachlesen:

 

Auch in diesem Jahr finden und fanden im Kreis wieder zahlreiche Jugendweihefeiern statt. Zu diesen festlichen Anlässen wurde ich in diesem Jahr als Festrednerin angefragt. Natürlich habe ich sehr gerne zugesagt, denn dieser Tag ist etwas Besonderes. Ich kann mich noch sehr gut an meine eigene Jugendweihe erinnern, welche für mich ein großes Ereignis war. Umso mehr freue ich mich, den Jugendlichen bzw. den  jungen Erwachsenen ein paar Worte mit auf den Weg geben zu können.

 

Der Schritt zum Erwachsen sein ist sicher nicht immer einfach, jedoch markiert er einen Schritt, eine Stufe im Leben. So habe ich in meiner Rede das Leben als eine Treppe dargestellt.

 

Für alle Interessierten ist hier meine Festrede zum Nachlesen:

Liebe Mädchen und Jungen, liebe Eltern und Großeltern und Gäste,

 

die Jugendweihe ist etwas Besonderes im Leben junger Menschen. Der heutige Tag ist für Euch vielleicht der erste bewusste Schritt ins Leben. Darum werden hier im Saal- im schönen Altenburger Theater viele aufgeregt sein. Ihr genauso, wie Eure Eltern und Großeltern.

 

Die kleinen Geschwister schauen zu Euch auf und staunen, die großen Geschwister lächeln und behandeln Euch jetzt wie Erwachsene, das will ich doch wenigstens hoffen.

 

Heute ist für Euch der Tag, der die Zeit der Kindheit von der Zeit des Erwachsenwerdens trennt. Ein Tag voller Erwartungen- ein Festtag.

 

Der Tag der Jugendweihe ist auch immer ein Blick zurück: Sie liebe Eltern lassen heut noch einmal die Bilder der Kindheit vorüberziehen. Sie erinnern sich an das erste Familienfest. Ja, alle Verwanden bestaunten damals den kleinen Winzling, nahmen zart die kleinen Finger in ihre Hand und begleiteten ihn auf seinen Weg. Sie erinnern sich an den ersten Schritt, die ersten Worte, an den ersten Tag im Kindergarten, an die Schultüte und viele andere schönen Momente.

 

So schnell geht das, meinen die Einen. Lang war der Weg, denken die Anderen.

 

Liebe Mädchen und Jungen,

 

das Leben ist von Geburt an eine große und steile Treppe, die man stetig mit Kraft erklimmen muss.

 

Anfangs gab es die helfenden Hände Eurer Mütter und Väter, die Euch die Stufen hinauf zogen.

 

Später kamen Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer dazu.

 

Während der Schulzeit ist manch einer von Euch gestolpert, wurde aber von anderen aufgefangen und unterstützt. Manchmal hattet Ihr das Gefühl Ihr müsst lernen, damit Eure Eltern mit Euren Noten  vor den Lehrern  glänzen können.

 

Ja, das Lernen kann anstrengend sein -manchmal auch nervig- aber wie könntet Ihr ohne das Gelernte so mühelos im Internet surfen, SMS im irrsinnigen Tempo schreiben? – was ich ehrlich bewundere.

 

Also behaupte ich, dass Lernen mehr Spaß macht als manch einer von Euch zugeben mag.

 

Natürlich wachsen Anforderungen an Euch und gute Noten sind nicht zum Nulltarif zu haben.

 

Wichtig ist, dass Ihr bei Eurem Weg nicht stehen bleibt, denn Stillstand bedeutet Rückschritt.

 

Es wird immer wieder Tiefen und Höhen geben. Schule, Ausbildung oder Studium werden Euch in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen stellen.

 

Vieles wird Euch gelingen aber nicht Alles wird glücken. Ihr werdet wunderbare Erlebnisse haben, aber auch schmerzhafte. Manche Freunde werden sich in Luft auflösen. Die Liebe, sie wird dafür sorgen, dass sich der Magen mal vor Glück und mal vor Kummer dreht.

 

Manchmal sind die Treppenstufen eben steiler und an manchen Tagen nimmt man zwei auf einmal.

 

Immer öfter werdet Ihr allein entscheiden, wann Ihr die zwei Stufen nehmt und wann nur eine. Allein entscheiden macht aber auch Spaß.

 

Doch zum Erwachsensein gehört auch Verantwortung. Selbst zu entscheiden, welche Treppe man wie nimmt, dafür gibt es keine Hinweisschilder. Es gibt auch keine Patentrezepte für ein erfolgreiches Leben. Wichtig ist, dass ihr selbstbewusst seid und euch etwas zutraut.

 

Dazu gehört auch Mut und den wünsche ich Euch. Manche Fragen wird es geben, da seid Ihr unsicher, da braucht Ihr einen Rat. Und da könnt und sollt Ihr auch fragen. Den Freund oder die Freundin, aber auch die Eltern, die Großeltern und alle die, die heute mit Euch feiern. Das ist versprochen.

 

Die nächste größere Treppe wird die Berufswahl sein, egal  ob Ausbildung oder Studium- was immer Ihr Euch vornehmt. Es ist gut, wenn der Beruf nicht nur ein Job zum Geldverdienen- sondern Berufung ist. Berufung heißt- mit ganzem Herzen dabei zu sein, etwas bewirken zu wollen, die Welt verändern-ein bisschen jedenfalls und natürlich zum Besseren.

 

Sorgt dafür, dass diese Welt eine friedliche ist, geprägt von gegenseitiger Achtung und Toleranz, richtet Euer Handeln danach aus. Bring euch aktiv in die Gesellschaft ein.

 

Eine Gesellschaft, in der jeder nur an sich denkt, in der die Ellenbogen regieren und die Stärkeren den Schwächeren nicht helfen, können und dürfen wir nicht zulassen. Solidarität, Menschlichkeit und Toleranz sind heute wichtiger denn je.

 

Das Wort Verantwortung- wird Euch heute und in den nächsten Tagen und Wochen immer wieder begleiten. Vor Euch liegt eine bunte Welt mit allerlei Angeboten und Verlockungen, wählt deshalb mit Bedacht und Verstand, denn oftmals ist das wirklich Gute und Richtige nicht leicht zu erkennen.

 

Und geht nicht mit dieser Welt um, als hätten wir eine zweite im Schrank! Erhaltet unsere Heimat, unsere Umwelt- für uns, für Euch und für Eure Kinder!

 

Liebe Eltern, liebe Großeltern, liebe Angehörige und sehr geehrte Gäste,

 

gestatten sie mir, dass ich einige Worte an sie richte. Ich weiß, sie sind mindestens genauso aufgeregt wie Ihre Kinder.

 

Ihre Kinder setzen heute die Tradition der Jugendweihe fort, um in die Reihen der Erwachsenen aufgenommen zu werden. Viele von Ihnen werden sich an  Ihre eigene Jugendweihe erinnern können. Natürlich verraten wir nicht, dass auch wir als Jugendliche oft Stress mit unseren Eltern hatten. Handys, Piercing und Tattoos waren da noch nicht „in“, aber auch wir hatten  „modernere“ Ansichten, Vorstellungen und Ideen als unsere Eltern.

 

Die jungen Menschen, die wir heute ins Erwachsenenleben schicken, brauchen  mehr denn je unser Verständnis. Nämlich für ein wachsendes, großes Selbstbewusstsein, welches junge Menschen heute dringend brauchen, um das wir sie beneiden sollten und das wir manchmal schwer akzeptieren können.

 

Es fällt Eltern immer schwer, die Kinder loszulassen, zumal wir wissen, dass sie viele Fehler machen können. Als Großmutter ist man da vielleicht etwas entspannter. Denn meine Großmutter sagte schon: „Es wird noch lange nicht so heiß gegessen wie es gekocht wird“.

 

Vertrauen, Ehrlichkeit und Geduld, Achtung und Herzenswärme wird ihnen die Sicherheit geben, dass Ihre Kinder zu Ihnen kommen, sollten diese Ihre Hilfe brauchen. Garantieren kann ich Ihnen das natürlich nicht aber es ist eben auch eine Stufe auf der sehr langen Treppe des Lebens.

 

Junge Leute machen vieles anders als wir, nicht alles ist perfekt aber vieles ist fortschrittlicher und wir sollten sie dabei unterstützen.

 

Liebe Festgemeinde,

 

Sie warten alle gespannt auf das Ende meiner Rede, dann gehen ihre Sprösslinge die „Treppe“ vom Kind zum Erwachsenen.

 

Liebe Mädchen und Jungen,

 

Ihr erhaltet Eure Urkunden, Blumen und viele guten Wünsche. Es ist auch der Schritt vom „Du“ zum „Sie“.

 

Liebe Jugendliche,

 

Da ihre Eltern heute besonders nett sind, auch die ernstesten Wünsche liebevoll ausdrücken, will ich es zum Schluss übernehmen, einen Wunsch etwas drastischer zu formulieren:

 

Versuchen Sie, keinen allzu großen Mist in Ihrem Leben zu machen. Es gibt ganz Blödes, Unwürdiges, Vieles, das hinterher nicht mehr ungeschehen gemacht werden kann.

 

Passen Sie auf sich auf! Sie werden es nicht immer leicht haben, aber das wissen Sie selbst.

 

Letztendlich müssen Sie in Zukunft entscheiden! Das ist das Problem. Aber auch das Spannende am Erwachsensein. Es ist eine Chance, nutzen Sie diese!

 

Erklimmen Sie jede Stufe bewusst!

 

Ich wünsche Ihnen und Ihren Gästen für heute und in Zukunft alles Gute, einen wunderschönen, erlebnisreichen und unvergesslichen Tag

 

 

Ihre Ute Lukasch

 

 

Die Fotos entstanden bei der Jugendweihe-Feier am 2. Mai 2015 im Landestheater Altenburg.