Güngör zum Thüringer Monitor 2024 – Spaltung verringern

Lena Saniye Güngör

Der diesjährige Thüringen Monitor mit den Schwerpunktthemen Transformation der Arbeitswelt und Arbeits- und Fachkräftebedarf liegt vor. Die arbeits- und gewerkschaftspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag, Lena Saniye Güngör, ordnet die zentralen Ergebnisse ein:

 

„Dreiviertel der Befragten benennen den Arbeits- und Fachkräftemangel als eine zentrale Herausforderung in Thüringen. Gerade in den ländlichen Räumen wird der Arbeits- und Fachkräftebedarf deutlich spürbarer sein. Der Monitor zeigt auch klar: Einerseits wird Zuwanderung von dem Großteil der Befragten als eine effektive Maßnahme erachtet, neue Arbeits- und Fachkräfte zu gewinnen. Andererseits ist auffällig, dass knapp ein Drittel der Befragten Zuwanderung als Maßnahme für Fachkräftegewinnung eher skeptisch gegenübersteht. Deshalb sind besonders Maßnahmen gefragt, die Vorurteile gegenüber Zuwanderung abbauen. Nur Belegschaften, die Integrationsprozessen gegenüber offen eingestellt sind, sind attraktiv für zugewanderte Arbeits- und Fachkräfte.“

 

„Wir werden uns deshalb weiter für einen arbeitnehmerorientierten und weltoffenen Arbeitsmarkt einsetzen, in dem Unternehmen die Belegschaft aktiv in den Integrationsprozess einbinden. Auch die Projekte 'Faire Mobilität' und 'Faire Integration' werden wir strukturell erhalten, da sie wichtige Anlaufstellen für migrantische Arbeitskräfte sind. Zugleich setzen wir uns für eine schnellere Anerkennungspraxis ausländischer Abschlüsse ein,“ führt die Abgeordnete weiter aus.

 

Güngör macht abschließend die besondere Relevanz von betrieblicher Mitbestimmung in Bezug auf Akzeptanz und Offenheit deutlich: „Eine weitere wichtige Gegenmaßnahme bildet auch die Förderung der betrieblichen Interessenvertretungen. Die Bildung eines Betriebsrates oder andere Mittel der betrieblichen Mitbestimmung fördern den Austausch mit Kolleg*innen und hemmen rechtsextremes Gedankengut. Sie kann dazu beitragen, Spaltung entgegenzuwirken. Mithilfe von betrieblicher Interessenvertretung können die Beschäftigten für ihre Interessen einstehen. Gleichzeitig erleben sie, dass es sich lohnt, mit anderen zu kooperieren. Das fördert nachhaltig ein menschliches Miteinander in Thüringen und trägt dazu bei, dass Vorurteile abgebaut werden. Die Fraktion Die Linke wird sich deshalb weiter für eine Stärkung betrieblicher Interessenvertretungen, der Erhöhung der Tarifbindung und damit dem Abbau der Spaltung zwischen ländlichen und städtischen Räumen in Thüringen einsetzen.“